TikTok-Trend: Laubblatt auf dem Kennzeichen – Clever oder strafbar?

Verkehrsrecht

Ein viraler Trend auf TikTok sorgt derzeit für Diskussionen: Autofahrer kleben ein Laubblatt auf ihr Kennzeichen, um Teile der Buchstaben oder Zahlen zu verdecken. Die Idee dahinter: Blitzer sollen das Kennzeichen nicht vollständig erkennen können, wodurch Bußgelder für Geschwindigkeitsverstöße angeblich vermieden werden. Doch was wie ein harmloser Trick aussieht, kann erhebliche rechtliche Konsequenzen haben.

Was steckt hinter dem „Blatt-Trick“?

Die Methode ist simpel: Ein echtes oder künstliches Laubblatt wird so angebracht, dass es einen Teil des Kennzeichens verdeckt. Auf Fotos von Radarkontrollen soll das Kennzeichen dadurch unleserlich und der Fahrzeughalter nicht ermittelbar sein.

Rechtliche Einordnung

Das Verdecken oder Verändern eines amtlichen Kennzeichens ist in Deutschland nicht erlaubt. Nach § 22 Straßenverkehrsgesetz (StVG) macht sich strafbar, wer „das an einem Kraftfahrzeug angebrachte amtliche Kennzeichen verändert, beseitigt, verdeckt oder sonst in seiner Erkennbarkeit beeinträchtigt“.

Die Strafe: Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr.
Ferner kommt auch die rechtliche Einordnung als Urkundenfälschung in Betracht, dürfte aber eher fernliegend sein.

Ordnungswidrigkeit oder Straftat?

Ob es sich „nur“ um eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat handelt, hängt vom Vorsatz ab:

  • Zufällige Verschmutzung (z. B. durch Laub, Schnee, Schmutz): meist ein Bußgeld von 5 bis 10 Euro.
  • Absichtliches Verdecken (z. B. durch ein bewusst angebrachtes Laubblatt): Kennzeichenmissbrauch nach § 22 StVG – Straftat mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr.

Fazit: Finger weg vom „Blatt-Trick“

Der Trend mag harmlos wirken, doch er kann teuer werden – nicht nur finanziell, sondern auch strafrechtlich. Wer sein Kennzeichen absichtlich verändert oder verdeckt, riskiert eine Anzeige wegen Kennzeichenmissbrauch.

Unser Rat: Lassen Sie Ihr Kennzeichen unverändert und gut sichtbar. So vermeiden Sie nicht nur rechtliche Probleme, sondern tragen auch zur Verkehrssicherheit bei.

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